Mehr Friesischunterricht in Schleswig-Holstein?

Am 31. März 2020 haben wir eine gemeinsame Stellungnahme der Landesschülervertretungen der Gemeinschaftsschulen und Gymnasien zum Antrag der Abgeordneten des SSW zum Thema „Maßnahmen für mehr Friesischunterricht“ (Drucksache 19/1894) abgegeben.

Hier ein Ausschnitt:

„Für Schüler*innen steht die Qualität von Unterricht und dessen Beständigkeit absolut im Vordergrund. Das ist bislang für Friesisch als Unterrichtsfach nicht gegeben: Es fehlt ausreichendes Unterrichtsmaterial, eine systematische Aus- und Fortbildung für das Lehrpersonal und eine kritische Evaluation der Unterrichtsqualität. Kurz gesagt ist Friesisch bislang nicht als Unterrichtsfach gleichgestellt, sondern wird in den meisten Schulen lediglich als Arbeitsgemeinschaft auf Freiwilligenbasis angeboten. Eine Benotung fehlt oftmals. Die Benotung von Schulleistungen (Noten bzw. Kompetenzraster) ist aber verbindlich für andere Fächer. Alles, was für die anderen Fächer gilt, muss auch für Friesisch gelten. Nur so kann Gleichberechtigung gelingen.

Die Einrichtung von Modellschulen ist ein guter Vorschlag, um das Unterrichtsfach Friesisch zu etablieren. Dieses Konzept wäre besonders für die friesischen Gebiete entlang der Nordseeküste geeignet. Eine weitere Option könnte die Einführung eines Wahlfaches sein, welches wie eine Arbeitsgemeinschaft freiwillig ist, jedoch den Stellenwert eines vollständig etablierten Faches innehat.
In diesem Zusammenhang sehen wir die Forderung der Abgeordneten des SSWs, dem erfolgreichen Abschluss des Zertifikatskurses Friesisch in Flensburg und des Ergänzungsfachs Friesisch in Kiel die gleiche Anzahl von Punkten zu zuschreiben wie für den erfolgreichen Abschluss der DAZ-Ausbildung, als sinnvoll an.
Letztlich muss es Ziel solcher Maßnahmen sein, die Landessprache Friesisch durch geeignete schulische Einrichtungen zu fördern, um Friesisch, neben den anderen Minderheitensprachen Schleswig-Holsteins, als Kulturgut zu wahren.

Minderheitenpolitik ist immer auch ein Streben nach Anerkennung und daher auch um die Teilhabe am öffentlichen Diskurs auf Augenhöhe. Für Schule als öffentliche Einrichtung gilt es insbesondere, die Voraussetzungen für einen solchen Diskurs zu schaffen. „

Die vollständige Stellungnahme könnt Ihr hier finden: (wird demnächst veröffentlicht)

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